Ich hab mir letzte Woche die neuen Zahlen vom Deutschen Wetterdienst angeschaut. Ehrlich gesagt, hat mich das ziemlich nachdenklich gemacht. Denn Deutschland hat sich seit 1881 schon um 2,5 Grad erwärmt – und das ist doppelt so stark wie der weltweite Durchschnitt.
Deshalb ist die Anpassung ans Klima mittlerweile keine Option mehr, sondern absolute Notwendigkeit. Denn Deutschland steht vor großen Veränderungen: Mehr heiße Tage, längere Trockenzeiten und gleichzeitig heftigere Unwetter mit Starkregen. Außerdem ist sich die Wissenschaft einig – wir müssen jetzt handeln.
Unwetter treffen Deutschland härter als gedacht
Die Zahlen sprechen dabei eine klare Sprache. Denn im September 2025 stellten Forscher auf dem Wetter Kongress in Hamburg ein neues Papier vor. Dabei war ihre Warnung eindeutig: Die Drei-Grad-Grenze könnte schon um 2050 erreicht werden. Außerdem macht Prof. Dr. Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaft deutlich: „Ohne guten Klimaschutz drohen große Verluste. Denn in Deutschland könnten die Schäden bis 2050 auf bis zu 900 Milliarden Euro steigen.“
Zudem hat die Hochwasser-Katastrophe 2021 in NRW und Rheinland-Pfalz über 180 Menschen das Leben gekostet. Außerdem werden solche Unwetter durch den Klimawandel um das 1,2 bis 9-fache wahrscheinlicher. Dabei kann Starkregen mittlerweile jede Region in Deutschland treffen – das zeigen aktuelle Studien des [Potsdam-Instituts für Klimaforschung](https://www.pik-potsdam.de){rel=“nofollow“}.
Schutz vor Hitze wird zur Frage des Überlebens
Dabei war 2024 ein Jahr der Rekorde: Deutschland hatte 52 Sommertage mit mehr als 25 Grad und 12 heiße Tage mit über 30 Grad. Das sind nämlich fast doppelt so viele Sommertage und sogar dreimal so viele heiße Tage wie üblich. Außerdem hat der Sommer 2018 deutschlandweit etwa 20.000 Menschen das Leben gekostet.
Deshalb stellte Gesundheitsministerin Nina Warken im Juni 2025 drei neue Schutzpläne vor – und zwar für Sport, Apotheken und Praxen für die Seele. Zudem hat das Gesundheitsministerium alle rund 11.000 Städte in Deutschland mit Info-Paketen zum Schutz vor Hitze ausgestattet.
Dabei erklärt Dr. Andrea Fischer-Hotzel, Leiterin des Zentrums für Anpassung ans Klima: „Besonders in Gefahr sind ältere Menschen, Kinder, Schwangere und Menschen mit langen Krankheiten. Deshalb müssen wir diese Gruppen gezielt schützen.“
Städte starten Aktionswoche
Außerdem fand vom 15. bis 19. September 2025 die vierte Woche der Anpassung ans Klima statt. Dabei zeigten über 400 Events in ganz Deutschland konkrete Schritte: Spaziergänge zum Thema Klima, Workshops und Tage der offenen Tür. Zudem betonte Minister Carsten Schneider: „Wir brauchen gemeinsames Handeln auf allen Ebenen – also vom Bund über die Länder bis zu den Städten.“
Dabei setzen Städte wie Erfurt, Dresden und Bonn bereits auf konkrete Schritte gegen die Hitze. Dazu gehören nämlich Wasserspender im öffentlichen Raum, grüne Hauswände, mehr offene Böden und die Anlage von Grünflächen als natürliche Kühlzonen.
Was bedeutet Anpassung ans Klima konkret?
Dabei geht die Anpassung ans Klima über den reinen Schutz hinaus. Denn sie beschreibt alle Schritte, mit denen wir uns auf die nicht mehr zu verhindernden Folgen der Erwärmung vorbereiten. Außerdem nennt das Deutsche Gesetz zur Anpassung ans Klima von 2024 insgesamt 33 konkrete Ziele bis 2030.
Zudem werden im Bereich Stadtplanung Gebiete für kalte Luft gesichert und freie Flächen als Bahnen für kalte Luft verbunden. Außerdem bekommen öffentliche Gebäude besonderes Glas, Schatten und Wasserspender. Dabei gelten jetzt in Krankenhäusern und Pflegeheimen einheitliche Empfehlungen für Schutzpläne gegen Hitze.
Außerdem warnt Dr. Tobias Fuchs vom Deutschen Wetterdienst: „Mit der Zunahme der Wärme geht eine Steigerung der starken Regenfälle einher. Denn pro Grad Erwärmung nimmt die Luft sieben Prozent mehr Wasser auf.“
Jeder kann etwas tun
Dabei funktioniert Anpassung ans Klima nur, wenn alle mitmachen. Denn das fängt im Kleinen an: Bäume pflanzen, Dächer und Wände begrünen, Regenwasser sammeln. Außerdem bieten viele Städte mittlerweile Refill-Stationen an, wo man kostenlos Wasser auffüllen kann.
Zudem hat das [Robert Koch-Institut](https://www.rki.de){rel=“nofollow“} eine Beobachtung von Hitze entwickelt, um die Folgen von Hitzewellen besser einschätzen zu können. Außerdem warnt der Deutsche Wetterdienst mittlerweile auch über Apps und SMS vor großer Hitze. Dabei können solche Warnsysteme Leben retten – besonders für Menschen in Gefahr.
Fazit: Schutz und Anpassung gehören zusammen
Dabei fordern die Deutsche Gesellschaft für Physik und die Deutsche Gesellschaft für Wetter in ihrem Aufruf 2025: Klimaschutz und Anpassung ans Klima müssen gleichzeitig passieren. Denn ein Teil der weiteren Erwärmung ist selbst bei den besten Schutzschritten nicht mehr zu verhindern. Gleichzeitig sind aber die Möglichkeiten der Anpassung begrenzt.
Deshalb ist Deutschland auf dem Weg – aber es braucht mehr Tempo. Denn jede Stadt, jede Einrichtung und jeder Einzelne kann einen Beitrag leisten. Außerdem ist die Anpassung ans Klima keine Aufgabe für die Zukunft mehr. Denn sie findet jetzt statt.