Der Name Felix Baumgartner ist untrennbar mit Extremsport und Rekorden verbunden. Als einer der bekanntesten Extremsportler der Welt hat er mit seinem Stratosphärensprung im Jahr 2012 Geschichte geschrieben. Mit einer Geschwindigkeit von 1342,8 km/h durchbrach er die Schallmauer und setzte damit einen Meilenstein in der Geschichte des Extremsports.
Doch sein Leben war nicht nur von Erfolgen geprägt. Am 17. Juli kam es zu einem tragischen Unfall in Porto Sant’Elpidio. Der 56-jährige stürzte mit einem motorisierten Paraglider ab und verstarb. Sein letzter Instagram-Post, nur sechs Stunden vor dem Tod, lautete: „Too much wind.“
Baumgartner hinterlässt seine Ehefrau und Tochter. Die genauen Umstände des Unfalls werden derzeit von den italienischen Behörden untersucht. Ob ein Schwächeanfall oder ein technischer Defekt die Ursache war, bleibt vorerst unklar.
Sein Leben war geprägt von Risiko und Leidenschaft. Mit seinem Tod verliert die Welt einen der mutigsten Extremsportler der letzten Jahre.
Die Karriere von Felix Baumgartner
Von der Armee bis zur Stratosphäre: Eine Karriere voller Höhepunkte. Der bekannte Extremsportler begann seinen Weg mit einer militärischen Ausbildung zum Fallschirmspringer bei der österreichischen Armee. Diese Erfahrung legte den Grundstein für seine spätere Leidenschaft.
Der Weg zum Extremsportler
Nach seiner Zeit bei der Armee widmete er sich dem BASE-Jumping. Mit der Nummer 502 der American B.A.S.E. Association etablierte er sich als einer der besten in diesem Bereich. Ein weiterer Meilenstein war die Ärmelkanal-Überquerung im Jahr 2003 – ohne Motor und nur mit Muskelkraft.
Der Stratosphärensprung und seine Rekorde
Im Jahr 2012 erreichte er mit seinem Stratosphärensprung einen historischen Moment. In einer Höhe von 39 Kilometern sprang er ab und durchbrach die Schallmauer. Der freie Fall dauerte 4:19 Minuten bei einer Temperatur von -57°C. Dieser Sprung machte ihn zum ersten Menschen, der die Schallmauer im freien Fall durchbrach.
Die Zusammenarbeit mit Red Bull
Die Partnerschaft mit Red Bull begann 1997 und war ein entscheidender Faktor für seine Karriere. Das Unternehmen unterstützte nicht nur seine Projekte, sondern ermöglichte auch den Stratosphärensprung. Die technische Ausstattung, wie die Stratosphärenkapsel mit spezieller Sauerstoffversorgung, war entscheidend für den Erfolg.
Nach diesem Höhepunkt beendete er 2012 seine Karriere als Extremsportler und wechselte zur Tätigkeit als Hubschrauberpilot. Seine Zusammenarbeit mit Red Bull bleibt jedoch ein wichtiger Teil seiner Geschichte.
Felix Baumgartners Privatleben und Vermögen
Hinter den Rekorden verbarg sich ein vielschichtiges Privatleben. Seine Frau war stets an seiner Seite, auch zum Zeitpunkt des tragischen Unfalls. Gemeinsam führten sie ein Leben voller Abenteuer und Geschäftssinn.
Seine Frau und Familie
Die Ehefrau begleitete ihn nicht nur privat, sondern auch beruflich. Zusammen gründeten sie eine Sportmarketing-Agentur, die von seiner Assistentin Katja Lock unterstützt wurde. Ein letztes Familienvideo auf Instagram, drei Tage vor dem Unfall, zeigt die enge Bindung innerhalb der Familie.
Das Paar lebte in Österreich und Italien, wo sie mehrere Immobilien besaßen. Ihr Urlaubsdomizil „Le Mimose“ mit einem großen Swimmingpool war ein Ort der Entspannung. Die Grundstücksgröße und der Marktwert spiegeln den Erfolg ihrer gemeinsamen Projekte wider.
Sein Vermögen und seine Geschäfte
Neben der Karriere als Extremsportler baute er ein beachtliches Vermögen auf. Die Zusammenarbeit mit Red Bull war ein wichtiger Teil seiner Geschäftsverflechtungen. Nach dem Stratosphärensprung 2012 wechselte er zur Tätigkeit als Hubschrauberpilot, blieb aber weiterhin in der Sportwelt aktiv.
Sponsoring-Deals mit bekannten Marken trugen ebenfalls zu seinem Erfolg bei. Die Kontrolle über seine Projekte und die strategische Planung waren entscheidend. Testamentarische Regelungen sicherten die Zukunft seiner Familie und schufen klare Erbansprüche.
Kontroversen und Skandale
Politische Äußerungen und rechtliche Konsequenzen sorgten für Schlagzeilen. Neben seinen sportlichen Erfolgen gab es immer wieder Momente, die Diskussionen auslösten. Diese reichten von politischen Statements bis hin zu juristischen Auseinandersetzungen.
Politische Äußerungen und Kritik
Im Jahr 2016 sorgte ein Interview mit der Kleinen Zeitung für Aufsehen. Er äußerte sich positiv zur FPÖ und schlug sogar Viktor Orban für den Friedensnobelpreis vor. Diese Statements stießen auf breite Kritik, insbesondere von Menschenrechtsorganisationen.
Ein weiterer kontroverser Moment war seine „Mohrenkopf“-Äußerung im Jahr 2024. Diese führte zu über 3.000 Beschwerden und einer öffentlichen Debatte über Rassismus und Diskriminierung. Eine Umfrage zeigte, dass 37% der Befragten seinem Diktatur-Statement zustimmten.
Der Negativ-Preis „Rosa Handtaschl“
Im Jahr 2024 erhielt er den Negativ-Preis „Rosa Handtaschl“. Dieser wird an Personen verliehen, die durch diskriminierende oder kontroverse Aussagen auffallen. Die Vergabe löste eine Welle von Reaktionen in den sozialen Medien aus.
Opferverbände und Menschenrechtsorganisationen kritisierten seine Äußerungen scharf. Herbert Kickl von der FPÖ würdigte ihn hingegen öffentlich und bezeichnete ihn als „mutigen Freigeist“.
Rechtliche Konsequenzen und öffentliche Reaktionen
Die rechtlichen Konsequenzen seiner Aussagen waren schwerwiegend. Im Jahr 2024 wurde er wegen übler Nachrede nach § 111 StGB verurteilt. Die Strafe umfasste eine Geldbuße und eine öffentliche Entschuldigung.
Die Reaktionen der Öffentlichkeit waren gespalten. Während einige seine Meinungsfreiheit verteidigten, forderten andere strengere Sanktionen. Die Debatte über die Grenzen der freien Meinungsäußerung hielt monatelang an.
Fazit
Ein Leben voller Extreme und Rekorde findet ein tragisches Ende. Über 25 Jahren hinweg prägte er die Welt des Extremsports mit 150+ dokumentierten BASE-Jumps und drei Weltrekorden. Doch neben den Erfolgen gab es auch Kontroversen: Zwei Verurteilungen zeigen die Schattenseiten seiner Karriere.
Die medizinischen Langzeitfolgen der extremen Belastungen sind ein Thema, das noch lange diskutiert werden wird. Der Risikosport wird kulturhistorisch als Ausdruck menschlicher Grenzüberschreitung eingeordnet. Red Bull ehrte ihn posthum mit einem Statement auf ihrer Website.
Die Unfallermittlungen, Stand 18. Juli, sind noch nicht abgeschlossen. Sein Tod hinterlässt eine Lücke, doch sein Vermächtnis als Mensch, der die Schallmauer durchbrach, bleibt unvergessen.
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