Fast sechs Jahre nach dem Tod von Jeffrey Epstein wurden nun 11 Stunden Videomaterial aus seiner Gefängniszelle veröffentlicht. Die Aufnahmen stammen aus dem Metropolitan Correctional Centre in New York und zeigen die letzten Stunden vor seinem Tod am 10. August 2019.
Offiziell gilt Epsteins Tod als Suizid. Doch die Veröffentlichung wirft neue Fragen auf. Besonders auffällig: Eine entscheidende Minute fehlt im Video. Trumps ehemalige Staatsanwältin Pam Bondi erklärte nun, warum.
Die Aufnahmen zeigen Epstein in orangefarbener Kleidung um 19:49 Uhr – die letzte dokumentierte Bewegung vor der Zelleneinschließung. Die offizielle Untersuchung bestätigt den Tod durch Erhängen. Doch viele zweifeln weiterhin an dieser Version.
Laut Bondi wird das Material jede Nacht automatisch zurückgesetzt. Dadurch fehle immer dieselbe Minute. Was wirklich in dieser Zeit passierte, bleibt unklar.
Das Epstein-Video und die fehlende Minute: Was die Aufnahmen zeigen
Die Überwachungsvideos aus dem Gefängnis liefern neue Hinweise, bleiben aber lückenhaft. Veröffentlicht wurden 11 Stunden Material aus der Zelle von Jeffrey Epstein – aufgenommen zwischen 19:40 Uhr am 9. August und 6:40 Uhr am 10. August 2019. Doch gerade die entscheidenden Momente sind nicht vollständig dokumentiert.
Inhalt und Umfang der veröffentlichten Videos
Die Sequenzen zeigen Epstein in orangefarbener Kleidung, wie er sich in seiner Zelle bewegt. Ab 22:40 Uhr bis 6:30 Uhr fehlen jedoch jegliche Aktivitäten. Experten vermuten, dass die Kameras in dieser Zeit keine Bewegung erfassten – oder dass Daten bewusst gelöscht wurden.
Technische Lücken und die Debatte um Epsteins Tod
Laut technischen Analysen zeichnet das System im Metropolitan Correctional Centre nur bei Bewegung auf. Nachts erfolgt zudem ein automatischer Reset, der regelmäßig dieselbe Minute löscht. Kritiker wie der Rechtsmediziner Dr. Michael Baden sehen darin ein Schlupfloch: „Ohne die fehlende Minute lässt sich der Tathergang nicht rekonstruieren.“
Vergleiche mit früheren Fotos Epsteins (AP, 2017) und Ghislaine Maxwells Rolle im Missbrauchsskandal heizen die Spekulationen weiter an. War es wirklich Suizid? Die fehlenden Aufnahmen machen eine Klärung unmöglich.
Pam Bondis Erklärung: Systemfehler oder Vertuschung?
Pam Bondi, ehemalige Staatsanwältin unter Trump, liefert eine umstrittene Erklärung zur fehlenden Minute im Epstein-Video. In einem Fox-News–Interview behauptete sie, das Überwachungssystem im Gefängnis resette jede Nacht automatisch – dabei fehle stets dieselbe Minute.
Bondis Aussage zum „nächtlichen Reset“ der Kameras
Laut Bondi handele es sich um einen technischen Defekt veralteter Systeme. „Die Kameras zeichnen nur bei Bewegung auf und überschreiben alte Daten“, so ihre Argumentation. Kritiker wie die Aktivistin Laura Loomer sehen darin jedoch eine Vertuschung.
Ein internes Memo des Justizministeriums unterstützt Bondis These teilweise. Es bestätigt, dass das Gefängnis 2019 mit veralteter Technik arbeitete. Doch warum fehlt ausgerechnet die entscheidende Minute?
Kritik und Verschwörungstheorien im Netz
Social Media reagiert mit Wut: Der Hashtag #EpsteinCoverUp trendet. Nutzer posten Memes, die Bondis Erklärung als Ausrede brandmarken. „Wenn es ein Reset gibt, warum fehlt dann nicht zufällig jede Nacht eine andere Minute?“, fragt ein User.
Bondi selbst ruderte im Februar 2024 zurück. In einem späteren Interview distanzierte sie sich von Aussagen zur angeblichen „Kundenliste“ Epsteins. Dies nährt weitere Verschwörungstheorien.
Politische Reaktionen: Trump, Musk und die Kundenliste
Donald Trump und Elon Musk kommentieren die jüngsten Entwicklungen im Epstein-Fall. Während die 11 Stunden an Videos weiterhin für Diskussionen sorgen, zeigt sich die politische Elite gespalten.
Trumps Verteidigung Bondis und der Vorwurf der Entweihung
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump unterstützt Pam Bondis Erklärung öffentlich. In einer Kabinettssitzung nannte er Journalistenfragen zur fehlenden Minute eine „Entweihung der Ermittlungen“. Kritiker werfen ihm vor, damit von Bondis umstrittener Rolle abzulenken.
Ein internes Memo des Justizministeriums untermauert zwar technische Mängel. Doch Reporter wie David Cay Johnston (Newsweek) hinterfragen: „Warum wurde das System nie aktualisiert, wenn es bekannt war?“
Elon Musks Frust über fehlende Konsequenzen
Der Tech-Milliardär äußerte sich auf X (ehemals Twitter): „20 Jahre Haft für Ghislaine Maxwell, aber null Konsequenzen für andere.“ Sein Posting löste eine Debatte über die angebliche Kundenliste Epsteins aus.
Experten wie der Jurist Alan Dershowitz betonen jedoch: „Es gibt keine Beweise für Erpressung Prominenter.“ Die stundenlangen Aufnahmen liefern dafür keine neuen Hinweise – nur weitere Rätsel.
Fazit: Klärung oder bleibende Zweifel?
Zwei unabhängige gerichtsmedizinische Gutachten bestätigen den Suizid von Jeffrey Epstein. Doch die veröffentlichten Stunden an Material nähren weiterhin Misstrauen. Technische Mängel der Kameras stehen menschlichem Versagen gegenüber – eine klare Antwort bleibt aus.
Langfristig hat der Fall das Vertrauen in Justizsysteme erschüttert. Epsteins Vermächtnis wirkt als Katalysator für Verschwörungsglauben, trotz offizieller Ermittlungseinstellung. Im Interview mit Fox News betonte Pam Bondi die Systemfehler, doch viele zweifeln.
Für Betroffene ist kritischer Medienkonsum entscheidend. Telefonseelsorge-Hinweise (wie 0800-1110111) können psychische Entlastung bieten. Die Wahrheit? Sie liegt vielleicht in den Lücken – jener fehlenden Minute.